Der Begriff "Agio" bezeichnet per Definition einen Aufschlag, der vor allem im Zusammenhang mit Wertpapieren und Darlehen Verwendung findet. Häufig wird hierfür auch der Begriff "Aufgeld" verwendet und darf insofern als Aufpreis gesehen werden. Die Angabe des Agios erfolgt in der Regel in Prozent. Das Gegenteil vom Agio ist das Disagio, auch als Abgeld bezeichnet.
Im Rahmen des Wertpapierhandels ist das Aufgeld ein Aufpreis, der auf den Nennwert einer Aktie aufgeschlagen wird. Der Ausgabepreis erhöht sich damit. Das bedeutet also, dass Käufer mehr bezahlen, als die Aktie im Moment des Kaufs tatsächlich wert ist. Die zusätzlichen Einnahmen des emittierenden Unternehmens müssen als Kapitalrücklage genutzt werden. Auch Aufgeld, das beim Kauf von Fonds oftmals bezahlt wird, wird als Agio bezeichnet. Damit wird meist der Aufwand vergütet, der einer Bank oder einem Finanzberater u.a. durch Beratung entsteht.
Beispiel: Der Nennwert einer Aktie beträgt 1.500 Euro. Sie wird jedoch zum Kurs von 1.600 Euro ausgegeben. Dadurch entsteht ein Aufgeld von 100 Euro, welches 6,7 Prozent entspricht.
Bei Bausparkassen kommt es des Öfteren vor, dass zu Beginn der Darlehensauszahlung ein Aufgeld verlangt wird. Um das Agio zu berechnen, wird ein bestimmter Prozentsatz des Bauspardarlehens angesetzt. Dadurch erhöht sich die Gesamtschuld gegenüber der Bausparkasse. Das Aufgeld wird dabei auch in den effektiven Zinssatz mit einkalkuliert. Dieser Zinssatz gibt Aufschluss über die tatsächlichen Kosten eines Darlehens, da hierin auch Abschluss- und Kontoführungsgebühren miteinbezogen werden.
Im Rahmen von Krediten ist öfter vom Disagio die Rede. Dabei handelt es sich um das Gegenteil des Aufgeldes, also um ein Abgeld. Genau genommen ist das Disagio ein versteckter Zinssatz, da ein dem Prozentsatz entsprechender Betrag vom Auszahlungsbetrag abgezogen wird.