Die Versicherungssumme ist eines der wesentlichen Merkmale bei einer Lebensversicherung. Sie gibt an, welche Versicherungsleistung durch den Anbieter bei einem Versicherungsfall zu erbringen ist. Die Höhe des Betrages wird bei Vertragsschluss zwischen Versicherungsgesellschaft und Versicherungsnehmer festgelegt. Bei der kapitalbildenden Lebensversicherung wird die Versicherungssumme auch als Ablaufleistung bezeichnet, die dem Versicherungsnehmer am Ende der Laufzeit zur Verfügung steht.
Die Ablaufleistung besteht in der Regel aus einem garantierten und einem nicht garantierten Anteil. Der garantierte Anteil wird vertraglich festgehalten. Er setzt sich aus den eingezahlten Beiträgen nach Abzug der Kosten der Versicherung zusammen, die dann mit dem Garantiezinssatz verzinst werden. Beim nicht garantierten Anteil kommt die Gewinnbeteiligung des Versicherungsnehmers hinzu. Zusammengerechnet ergibt sich daraus die sogenannte prognostizierte Ablaufleistung. Laufende Überschussanteile werden dem Versicherungskonto gutgeschrieben und gelten dann als sicher. Anders sieht es mit den Schlussüberschüssen aus, die, wenn überhaupt, erst nach Ablauf der Lebensversicherung gutgeschrieben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt können sie jedoch erheblichen Schwankungen unterliegen.
Bei der Lebensversicherung gibt es zwei Versicherungsfälle, in deren Rahmen es zu einer Auszahlung der Versicherungssumme kommt. Der erste Fall betrifft das Ableben des Versicherungsnehmers. Im Todesfall wird dann die komplette vertraglich festgelegte Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Der zweite Fall erfolgt bei Ablauf der Versicherung und wird daher auch als Erlebensfall bezeichnet.
Im Unterschied zur kapitalbildenden Lebensversicherung wird die Versicherungssumme bei einer Risikolebensversicherung nur im Todesfall des Versicherungsnehmers ausgezahlt. Es wird also kein Vermögen aufgebaut, auf das nach Ablauf der Laufzeit — beispielsweise zum Zwecke der Altersvorsorge — zurückgegriffen werden könnte. Dafür ist die Risikolebensversicherung jedoch deutlich günstiger im Hinblick auf die monatlich zu zahlenden Prämien.
Lebensversicherungen haben seit einigen Jahren unter kontinuierlich sinkenden Zinssätzen zu leiden, wodurch sich auch die prognostizierten Ablaufleistungen mehr und mehr verringern. Eine Entwicklung, die sich vor allem bei jüngeren Policen bemerkbar macht. Im Jahr 2014 konnte nur noch eine Ablaufrendite von im Schnitt 3,16 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Jahren erzielt werden. Die Ablaufrendite stellt dabei den tatsächlichen Ertrag dar, den ein Versicherungsnehmer durch die eingezahlten Beiträge erwirtschaften kann. Dieser Ertrag setzt sich aus den Garantiezinsen und Beteiligungen an Überschüssen zusammen.