Folglich wird auch in Zukunft mit vermehrten Kündigungen seitens der Versicherungsnehmer zu rechnen sein, obwohl diese Alternative zu den schlechtesten gehört. Besser ist da schon der Verkauf.
Trübe Aussichten für Versicherungskunden
Auch im neuen Jahr ist keine Erholung bei den Zinsen für Lebensversicherungen zu erwarten. Laut der Rating-Agentur Assekurata liegt die Rendite im Schnitt bei nur noch 3,43 Prozent. Im zurückliegenden Jahr waren es immerhin noch 3,61 Prozent, die aber auch schon deutlich unterhalb der 4-Prozent-Marke lagen. Die aktuellen Daten basieren auf den Angaben von mehr als der Hälfte der deutschen Lebensversicherer. Dabei wurde offenkundig, dass 45 von 90 Versicherern die Verzinsung auf den Sparanteil sowie auf die Prämien senken. Bislang sind es nur 10 Versicherer, die ihre Verzinsung auf dem Vorjahresniveau halten konnten.
Insgesamt ist die Rendite im vergangenen Jahr im Schnitt um 0,3 Prozent gesunken. Dabei fällt auf, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Versicherern immer kleiner werden. Noch hat sich auch kein Lebensversicherer unter die Marke von 3,0 Prozent vorgewagt. Besser kommen Kunden großer Versicherungsunternehmen weg. Versicherer wie die Allianz haben wegen des deutlich höheren finanziellen Volumens auch mehr Möglichkeiten, das Geld möglichst renditestark anzulegen.
Lebensversicherung lieber kündigen?
Wer angesichts dieser Zahlen mit dem Gedanken spielt, seine Lebensversicherung einfach zu kündigen, sollte diesen Schritt noch einmal überdenken. Die Verluste sind insbesondere bei älteren Verträgen sehr hoch. Übersteigen jedoch die Beiträge das monatliche Budget für Versicherungen, sollten Versicherungsnehmer vor der Kündigung über einen Verkauf der Police nachdenken. Denn auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen können höhere Beträge für eine Police in Anspruch genommen werden. Zudem bleibt ein Todesfallschutz in Form einer ggf. nachträglichen Kaufpreiserhöhung anteilig erhalten, da der Vertrag vom Käufer einfach weitergeführt wird.